Tatsächlich lese ich diese Behauptung hier zum ersten Mal.
Aber sie kommt mir ziemlich plausibel vor.
Nehmen wir also mal an, es wäre so. Dann folgt hier der Versuch einer Erklärung:
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Zunächst mal treibt Treibgut im allgemeinen etwas langsamer (wegen Reibung) oder genau so schnell wie der Fluss.
Ein Boot hat aber ein ganz spezielle Form: Ovaler Rumpf; Bug schmal und Heck breit. Ebenso von unten nach oben: unten schmal, oben breit.
Jedesmal, wenn das Boot im Wasser schaukelt, also teilweise aus- und eintaucht, erzeugt diese Form einen kleinen Schub nach vorne. Ebenso, wenn Wellen seitlich gegen das Boot schlagen.
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Ich denke, die Aussage stimmt: Ein treibendes Boot ist tatsächlich etwas schneller als der Fluss.
Gute Frage!
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Nachtrag ( 1 Tag später)
Habe einige e-mails dazu bekommen, deshalb noch zwei Ergänzungen:
a) Die Energie für die Vorwärtsbewegung kommt von der kinetischen Energie des strömenden Wassers. Das ist physikalisch völlig in Ordnung. Auf einem ganz ruhigen See ohne Strömung und Wellen funktioniert das nicht.
b) Klar gibt es beim "Schaukeln" Impulse nach vorne und nach hinten. Dank der speziellen Form des Bootes überwiegen aber die nach vorn gerichteten Komponenten.
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opa_rinaldo ergänzt, ein kleineres und leichteres Boot treibt langsamer. Das würde passen: Das schwerere Boot taucht tiefer ein und aus d.h. der Effekt ist stärker.
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